Mit einer verkürzten Schwimmstrecke reagierten die Organisatoren auf die prekären Wetterverhältnisse am frühen Sonntagmorgen. Trotz viel Regen herrschten Freude und Begeisterung vor.
Die Organisatoren des 35. Uster Triathlons mussten sich am frühen Sonntagmorgen mit einigen zentralen Fragen auseinandersetzen. Können wir schwimmen? Wie setzen wir bei diesem Wellengang die Bojen? Was ist verantwortbar? Ein Wunsch aber schwang mit bei der Entscheidungsfindung; den Uster Triathlon als Triathlon durchführen.
In Absprache mit den Triathlon-Schiedsrichtern und dem Seerettungsdienst kam ein gangbarer Weg zustande: Der Uster Triathlon blieb Triathlon, die Schwimmstrecke für alle Distanzen reduzierte sich aber auf 300 m. Das Rennen bekam so einen anderen Charakter. Trotz des Regens bis kurz vor dem Mittag strahlte eine Vielzahl der Finisherinnen und Finishern dennoch- über die erbrachten Leistungen. Über das Erlebte.
Sekunden-Entscheidungen
Was fehlte, waren die grossen Namen aus der Szene. Aber auch so sorgten die Schnellsten für bewegende Geschichten. Über die Olympische Distanz (0,3/38/10 km) siegte bei den Männern Kevin Brann (Sachseln OW) und bei den Frauen Fabienne Zollinger (Uster). Spannend war’s vor allem bei ihm: Brann verpasste zwar den Einlauf als Sieger, sah sich danach bald mit der schnellsten Nettozeit an der Spitze des Klassements. 1,5 Sekunden trennten die beiden Besten nach mehr als anderthalb Wettkampfstunden.
Bei den Frauen gab es keine solchen Diskussionen. Die einheimische Fabienne Zollinger, die Physiotherapeutin von der TG Hüttenm fasste ihre Freude in folgenden Worten zusammen: «Grossartig, ein solches Rennen mit der Familie und den Freunden.» Schade fand sie zwar, dass das Schwimmen nur über die verkürzte Strecke führte. Gleichzeitig war sie sich als «mittelmässige Schwimmerin» bewusst, dass ihr Sieg wohl just auf dieser Änderung basierte.
Amerikaner als Sieger
Über die Mitteldistanz setzte sich der in Basel lebende Amerikaner Jesse Vondracek in 3:47:29 Stunden durch – vor dem im Zürcher Oberland domizilierten Maximilian Hirsch. Dieser, Aerodynamiker beim Sauber-Rennauto-Team, sah einen Vorteil in der kurzen Schwimmstrecke: «Ich konnte meine Karten auf dem Velo und beim Laufen ausspielen.» Vondracek auf der Gegenseite sah sich «auf den schmalen Strqassen mit den vielen Hügeln» auf unbekanntem Gelände. Bei den Frauen lief Linda Achtel (Erlinsbach) als Erste und als Siegerin ins Ziel.
Generell auf fiel die Disziplin der Multisportlerinnen und Multisportler: So blieben Stürze auf der regennassen und glitschigen Velostrecke selten. Geprägt war der Uster Triathlon 2024 von zwei gegensätzlichen Tagen: Der Samstag mit hochsommerlicher Hitze, den Sup Races sowie der Seeüberquerung und der Sonntag mit dem Regen und den eher kühlen Temperaturen. Die Triathletinnen und Triathleten konnten sich wie immer auf diversen Distanzen bewähren: über die Mitteldistanz, die Olympische Distanz, die Kurzdistanz – auf den letzten beiden Distanzen auch als Teams.
Den Abschluss des Uster Triathlons bildete zwischen den verschiedenen Siegerehrungen der Kids Triathlon. Und erstaunlich im Resümee: die neue Rekordzahl an Gemeldeten von 2473 und ebenso jene der Gestarteten: 2113. Der Uster Triathlon 2024 schrieb auch erstaunliche Zahlen. Bereits darf mit Vorfreude auf den Uster Triathlon des 23. und 24. August 2025 vorausgeblickt werden.