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Wenn Sportler ihre Alarmanlage ausstellen

Viele Sportler setzen auf Schmerzmittel, um Beschwerden während dem Training oder Wettkampf zu unterdrücken. Die Folgen sind oft nicht sofort spürbar, der Körper vergisst aber nicht.

Schmerzen sind Warnsignale des Körpers. Doch wer will deswegen schon ganz auf seine Passion verzichten? Ein zwickender Muskel da, ein schmerzendes Gelenk hier – für viele Sportler ist das normal. Der Griff zu Schmerzmitteln ist naheliegend und oft bringen sie auch die gewünschte Wirkung. Meist handelt es sich dabei um nichtsteroidale Entzündungshemmer, dazu zählen unter anderem Ibuprofen, Voltaren oder Brufen. Unbedenklich sind sie aber auf keinen Fall.

 

Problem bleibt ungelöst

Egal was schmerzt, das Knie oder die Wade, es gibt immer eine Ursache dafür. Wenn diese nicht behoben wird, dreht sich der Sportler im Kreis und eine Leistungssteigerung ist kaum möglich. Durch den Einsatz von Schmerzmitteln wird die Alarmanlage des Körpers ausgestellt - es kann zu Verletzungen und bleibenden Schäden am Bewegungsapparat kommen. Zudem haben alle Medikamente auch Nebenwirkungen. Diese werden begünstigt, wenn das Herz-Kreislauf-System auf Hochtouren läuft und der Flüssigkeitshaushalt während einer Ausdauerleistung durcheinandergerät. Darum sollten Schmerzmittel nur nach Rücksprache mit einem (Sport)-Arzt eingenommen werden.

 

Schmerzen vorbeugen

Um eine nachhaltige Leistungssteigerung zu erreichen und gesund zu bleiben, ist es wichtig, den Trainingsumfang langsam zu steigern und abwechslungsreich zu trainieren. Ruhetage und regelmässiges Dehnen der Muskulatur sind ebenfalls wichtig. Sollten Schmerzen auftreten, lohnt sich eine Pause, damit sich der Körper regenerieren kann. Und letztendlich sollte das oberste Ziel eines jeden sein, dass er seine Passion noch viele Jahre mit Freude ausführen kann. Darum lohnt es sich, dem Körper Sorge zu tragen.

*Dieser Artikel wurde durch Dr. med. Hanspeter Betschart erstellt. Der Sport- und Allgemeinmediziner ist Verbandsarzt von Swiss Ski Langlauf, Swiss Cycling und Swiss Sliding. Weiterhin betreut er den HC Davos und den FC St. Gallen. Er ist Sportarzt im Zentrum für Medizin und Sport von Medbase Abtwil. www.medbase.ch